Einbrüche in Windkraft-Anlagen: Polizei fasst Tatverdächtige

Festnahmen und Durchsuchungen - Diebstahl auch in Bunde


Den Sach- und Beuteschaden beziffert die Polizeidirektion Osnabrück auf rund eine Million Euro. © Symbolfoto: Polizei
Den Sach- und Beuteschaden beziffert die Polizeidirektion Osnabrück auf rund eine Million Euro. © Symbolfoto: Polizei

Zwei Tatverdächtige aus dem Emsland sollen seit November 2024 teils gemeinsam 21 Einbrüche in Windkraft-Anlagen und Diebstähle von Baustellen begangen haben - unter anderem in Bunde. Nach Ermittlungen der Polizei war es ihr Ziel, Kupferleitungen zu entwenden, um das hochwertige Kuper zu verkaufen. Den Sach- und Beuteschaden bezifferte die Polizeidirektion Osnabrück in einer Pressemitteilung am Dienstag auf rund eine Million Euro.

Den Angaben zufolge durchsuchten Ermittler der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück, unter Federführung der Staatsanwaltschaft Osnabrück, am Dienstag seit den frühen Morgenstunden drei Wohnobjekte im Emsland und der Grafschaft Bentheim. Bei der Polizei-Aktion wurde in Meppen ein 35-jähriger Mann festgenommen, der noch am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt werden sollte. Gegen den Mann lag ein Haftbefehl wegen der gewerbsmäßigen Begehung von Diebstählen vor. Die Festnahme erfolgte durch Spezialkräfte der Polizei Niedersachsen. Neben dem Hauptbeschuldigten ist auch ein mutmaßlicher Komplize, ein 41-jähriger Emsländer, ins Visier der Ermittler geraten. Bei den Durchsuchungen wurden laut der Polizei diverse Beweismittel, darunter Handys und elektronische Datenträger, sowie eine geringe Menge von Betäubungsmitteln gefunden. "Ein Jahr lang intensive Ermittlungen haben sich ausgezahlt. Ein wichtiger Erfolg mit Signalwirkung, auch weil das Phänomen noch recht neu ist und Nachahmer auf den Plan rufen könnte", so Marco Ellermann, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück.

Nach Ermittlungen der Polizei war es ihr Ziel, Kupferleitungen zu entwenden, um das hochwertige Kuper zu verkaufen. © Polizeidirektion Osnabrück
Nach Ermittlungen der Polizei war es ihr Ziel, Kupferleitungen zu entwenden, um das hochwertige Kuper zu verkaufen. © Polizeidirektion Osnabrück
Die Taten ereigneten sich mehrheitlich im Emsland, unter anderem in Meppen, Haren, Lingen, Rhede, Twist, Haselünne und Geeste. Aber auch in Ostfriesland (Bunde), im Münsterland (Schöppingen) und im Oldenburger Land (Cloppenburg, Emstek, Hatten und Großenkneten) konnten den Verdächtigen nach Angaben der Polizei diverse Taten zugeordnet werden. Die anfänglichen Ermittlungen führte die Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim.

Die Tatverdächtigen sollen professionell und konspirativ vorgegangen sein. Laut der Polizei kundschafteten sie zunächst die Tatore aus und schlugen dann nachts zu. Danach sollen sie die Kupferkabel in eine Garage beziehungsweise eine Lagerhalle gebracht haben, um dort die Leitungen zu bearbeiten und das Kupfer zu extrahieren. Anschließend soll die Diebesbeute gewinnbringend in die Niederlande verkauft worden sein. Bereits im März konnte die Polizei eine Lagerhalle in Neubörger ausfindig machen und Gegenstände sicherstellen. In den weiteren Ermittlungen wird es darum gehen, ob es Bezüge zu weiteren Einbrüchen in Windenergie-Anlagen gibt.