Klimacamp gegen Gasförderung
Fridays for future protestiert auf Borkum
Borkum |
08. September 2025 |
RZ/dpa
Auf Borkum fand von Donnerstag bis Sonntag ein Klimacamp unter dem Motto "Kein Gas vor Borkum. Klimastreik" statt. Anlass ist die geplante Gasförderung vor der Ostfriesischen Insel. Wie die Polizei mitteilt, nahmen an einer Versammlung am Freitag bis zu 400 Menschen teil. Zudem fanden Workshops und eine Lesung von Luisa Neubauer statt. Die Veranstaltung verlief nach Angaben der Polizei störungsfrei.
Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat die Erdgasförderung in der Nordsee nahe der Insel Borkum als Hindernis für die Energiewende kritisiert. "Das Borkum-Gas macht kaum einen Unterschied für die Versorgung, aber es blockiert die Energiewende", sagte sie am Rande des Klimacamps von Fridays for Future der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Das Feld decke nur wenige Prozent des deutschen Verbrauchs ab. "Was es aber bewirkt: Man baut neue fossile Infrastruktur auf, die langfristig wirkt", betonte sie. "Geld und politische Energie, die in Gas gesteckt werden, fehlen dann beim Ausbau von Erneuerbaren. Das ist nicht nur falsch, das ist gefährlich."
Der Protest der Klimaaktivisten richtet sich gegen die Erdgaspläne des niederländischen Energiekonzerns One-Dyas. Um die Gasförderung, die über eine rund 20 Kilometer vor der Insel errichteten Förderplattform erfolgt, gibt es seit Jahren Streit. Das Erdgasfeld liegt unter deutschem und niederländischem Meeresboden. Auf niederländischer Seite fördert One-Dyas seit März erstes Gas. Eine Bohrung auf deutschem Hoheitsgebiet soll im Dezember beginnen, Gas könnte dort dann voraussichtlich 2026 gefördert werden. Während Befürworter durch das zusätzliche, heimische Gas die Energiesicherheit gestärkt sehen, fürchten Umweltschützer und Insulaner Schäden für die Meeresumwelt und sehen Klimaschutzziele in Gefahr.