Meyer kauft Turku-Werft komplett
Übrigen 30 Prozent-Anteil von der finnischen Regierung erworben
Die Meyer Werft erwirbt jetzt alle Anteile des Schiffbauunternehmens im finnischen Turku. Das teilte Werftsprecher Günther Kolbe am Mittwoch mit. Im September 2014 hatte Meyer bereits 70 Prozent der Anteile des Unternehmens von STX Europe übernommen. Die übrigen 30 Prozent hatte die finnische Regierung über die Finnish Industry Investment Ltd. (FII) gehalten.
»Seitens der finnischen Politik war von Beginn an ein Ausstieg der staatlichen Beteiligung geplant«, so die Meyer Werft in ihrer Pressemitteilung. »Wir sind sehr glücklich, zu sehen, dass sich die Werft in Turku so positiv entwickelt«, wird der finnische Wirtschaftsminister Jan Vapaavuori zitiert. »Unser Engagement war eine Investition in finnische Stärke. Ein starkes Auftragsbuch sowie das starke Netzwerk an finnischen Lieferanten stimmen uns sehr positiv. Wir freuen uns, dass Meyer dieses Vertrauen teilt. Meyer hatte einen guten Start und brachte viele neue Aufträge nach Turku. Dazu gratuliere ich dem ganzen Team von Meyer Turku.«
Jan Meyer, Geschäftsführer der Turku-Werft, betont: »Eine Investition in Finnland war ein großer strategischer Schritt für uns, den wir sorgfältig überlegt haben. Die gut überlegte Zusammenarbeit mit der finnischen Regierung machte es uns möglich, diesen strategisch wichtigen Schritt zu gehen. Wir sind unserem bisherigen Partner sehr dankbar für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wir sind überzeugt, dass der Standort Turku eine sehr gute und langfristige Perspektive hat.«
Nach Darstellung von Werft-Chef Bernard Meyer sollen »durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Werften in Turku, Papenburg und Rostock alle Standorte weiterhin nachhaltig profitieren und viele Synergien erzeugen«.
In Finnland entstehen in den nächsten Jahren mindestens drei weitere Kreuzfahrtschiffe für die deutsche Reederei TUI Cruises sowie eine neue Fähre für die Reederei Tallink. An weiteren gemeinsamen Projekten beispielsweise für den Kunden Carnival Corporation werde mit Hochdruck gearbeitet, heißt es abschließend.