Sturmtief »Niklas« wütet
Feuerwehr im Dauereinsatz
Sturmtief »Niklas« hat gestern in Ostfriesland für viel Wirbel gesorgt. Allein im Landkreis Leer wurden die Feuerwehren bis 17 Uhr von der Regionalleitstelle zu 56 Einsätzen alarmiert. Hinzu kamen zahlreiche weitere Fälle, in denen die Feuerwehren direkt gerufen wurden. Außerdem gab es erhebliche Verkehrsbehinderungen durch umgekippte Lastwagen und umgestürzte Bäume, zum Teil wurden auch Häuser und parkende Autos getroffen und beschädigt. Bis zum Abend verliefen die Einsätze von Feuerwehr und Polizei jedoch glimpflich, es blieb zumeist bei Sachschäden.
Weener: Um 15.13 Uhr rückte die Feuerwehr aus, weil sich Teile des Dachs der ehemaligen Tankstelle an der Kommerzienrat-Hesse-Straße durch den Sturm gelöst hatten und gesichert werden mussten.
Kirchborgum: Um 12.45 Uhr erfasste eine Sturmböe ein Gespann auf der B 436 in Richtung Leer. Der Anhänger kippte auf die Seite und koppelte sich vom Pkw ab. Der 49-jährige Fahrer blieb unverletzt. Es entstanden Schäden an der Berme. Fahrbahn und Radweg mussten durch die Straßenmeisterei gereinigt werden.
Dünebroek: Durch zwei umgefallene Bäume kam es um 14.45 Uhr auf dem Grenzweg in Dünebroek bei Wymeer zu Verkehrsbehinderungen. Die Feuerwehr musste die Hindernisse beseitigen.
Stapelmoor: Weil ein dicker Ast auf die Fahrbahn der Kreisstraße 27 zu fallen drohte, wurde um 16 Uhr die Feuerwehr alarmiert. Die Einsatzkräfte forderten die Hubrettungsbühne der Feuerwehr Weener zur Unterstützung an, die Straße musste komplett gesperrt werden.
Weenermoor: Um 17.17 Uhr entfernte die Feuerwehr einen Baum vom Vennenweg.
Möhlenwarf: Auf dem Parkplatz an der Alten Bahnhofstraße prallte eine Tür beim Aussteigen aus einem Auto gegen einen geparkten Pkw.
Filsum: Eine Sattelzugmaschine samt Auflieger wurde auf der Bundesstraße 72 zwischen Stickhausen und Filsum gegen 9 Uhr durch eine Windböe auf die rechte Berme gedrückt. Das Fahrzeug sackte seitlich in den aufgeweichten Boden und drohte, die Böschung herunter zu stürzen. Der 34-jährige Fahrer blieb unverletzt. Ein Fahrzeug der Feuerwehr wurde als Windschutz abgestellt, um ein Umstürzen des Sattelzugs zu verhindern.
Etwa zwei Stunden später kam es ganz in der Nähe zu einem weiteren Unfall auf der B 72. Diesmal kippte ein Sattelzug aufgrund von Windböen komplett um. Wegen der beiden Unfallstellen - zwei Kranwagen waren zur Bergung angefordert worden - richtete die Polizei eine Umleitungsstrecke über die Deterner Straße (K 74) ein und sperrte die B 72 komplett. Jedoch ereignete sich auf der K 74 um 11.26 Uhr der nächste Unfall. Im Bereich Filsum kippte ein 40-Tonner-Lkw um, sodass auch die Umleitungsstrecke blockiert war und voll gesperrt werden musste.
Nachdem der erste Sattelzug, der umzustürzen drohte, seine Fahrt fortgesetzt hatte, wurde er nur wenige Hundert Meter entfernt ein zweites Mal durch eine Sturmböe erfasst - und nun komplett umgeworfen. Erneut war eine Straßensperrung fällig.
Westoverledingen: Auf der Bundesstraße 70 erfasste eine Böe um 13.30 Uhr einen Sprinter mit Anhänger. Der Anhänger schleuderte in den Gegenverkehr, ein entgegen kommender Pkw konnte nicht mehr ausweichen. Durch den Zusammenstoß wurde der 45-jährige Autofahrer leicht verletzt.
Nüttermoor: Auf der Autobahn A 31 zwischen dem Emstunnel und der Abfahrt Leer-Nord wehte eine größere Holzplatte gegen einen Volvo und beschädigte das Auto. Die 21-jährige Fahrerin aus Uplengen kam mit dem Schrecken davon.
Uplengen: Die Südgeorgsfehner Straße war wegen umgestürzter Bäume vorübergehend nicht passierbar. Auf der Bührener Straße kam es aus dem selben Grund zu Verkehrsbehinderungen.
Georgsheil: In einem Gewerbegebiet wurde ein Hallendach abgedeckt, das auf die Bundesstraße B 210 zu wehen drohte.
Emden: An der Emspier riss sich das Schiff »Columbia Highway« los. Schlepper versuchten, es wieder an den Liegeplatz zu drücken.
Ostfriesische Inseln: Im Verkehr nach Borkum und Spiekeroog fielen Fähren aus, nach Wangerooge galten veränderte Fahrzeiten.
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