Trauriger Tagesrekord: 60 Neu-Infektionen im Kreis Leer
Höchstwert seit dem Ausbruch der Pandemie
Diese Zahlen machen Sorgen: Der Landkreis Leer vermeldet heute einen Anstieg um 60 Corona-Infektionen auf nun 2062 Gesamtfälle. Es ist ein Tagesrekord seit dem Ausbruch der Pandemie. Der Inzidenzwert steigt auf 101,9 Fälle (gestern 86,1). 14 Menschen befinden sich in stationärer Behandlung im Krankenhaus. 283 Menschen sind akut infiziert (gestern 237) - und die Mutation B1.1.7 hat weiterhin einen Anteil von einem Drittel. 1751 gelten als genesen (plus 14), 28 Menschen sind bislang verstorben. 1017 Personen sind akutell in Quarantäne.
Die Neu-Infektionen verteilen sich über das ganze Kreisgebiet. Besonders betroffen sind zwei Kommunen. Dabei handelt es sich um die Gemeinde Westoverledingen mit insgesamt 83 Fällen (davon elf neue), die schon seit Längerem ein Schwerpunkt im Landkreis ist, und die Stadt Leer, die mit jetzt 63 Fällen (davon 28 neu) wieder zu einem Schwerpunkt wird.
Nach wie vor gibt es einen hohen Anteil von Folgefällen, erklärte die Kreisbehörde. So sei die Hälfte der Neu-Infektionen auf Folgefälle aus bereits bekannten Infektionsgeschehen zurückzuführen. Hierzu zählen auch Ausbrüche im nördlichen Emsland. Hinzu kommen zwei neue Ausbrüche, die neue Fälle im Kreisgebiet verursachen: einer davon in einer Alten- und Pflegeeinrichtung im Landkreis Ammerland, der andere in einem Wohnheim der Lebenshilfe Leer. In den übrigen Fällen laufen nun die Ermittlungen zu den Infektionsketten. Insgesamt bleibt das Geschehen diffus, so die Verwaltung.
"Die Mutation B.1.1.7 ist weiterhin der Treiber des Geschehens im Landkreis Leer", sagt Landrat Matthias Groote. Der Landkreis hat deshalb härtere Maßnahmen beschlossen, wo sie nötig werden. "Wir verschärfen die Regeln im Umfeld der Infektion." Konkret bedeutet dies, dass die Quarantänemaßnahmen ausgeweitet werden: Ab sofort werden alle Kontaktpersonen ermittelt, die mit einer infizierten Person innerhalb der letzten vier bis fünf Tage vor dem Auftreten erster Symptome oder vor dem Test-Abstrich Kontakt hatten. Außerdem wird die Quarantänezeit auf drei Wochen verlängert. Änderungen gibt es ebenfalls bei der Kontaktnachverfolgung: Ist die Mutation nachgewiesen, wird künftig auch für Kontaktpersonen mit weniger engen und vor allem kürzeren Kontakten zu Infizierten eine Quarantäne behördlich angeordnet. "Ein kurzer Kontakt ohne Maske reicht aus", erklärt Landrat Groote: "Uns sind Fälle bekannt geworden, in denen schon das schnelle Reinreichen von Unterlagen bei einem Betrieb zu Ansteckungen geführt hat." Der Landkreis Leer appelliert deshalb noch einmal eindringlich an alle Einwohnerinnen und Einwohner: "Tragen Sie bitte konsequent Schutzmasken." Dies gilt überall dort, wo Menschen aufeinandertreffen.
Derweil gibt es im Landkreis Aurich einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Es handelt sich um einen 57 Jahre alten Mann aus Norden, der in einer Oldenburger Klinik verstorben ist. Es ist im Kreisgebiet der 40. Todesfall in Verbindung mit Covid-19.