Landrat-Appell: Auf Laternelauf verzichten
Groote wirbt um Einhaltung der Regeln - Hohe Fallzahl in Betrieben - Klinikbesuche möglich
Kreis Leer |
30. Oktober 2020 |
Kai-Uwe Hanken
In einem eindringlichen Appell hat sich Landrat Matthias Groote an die Bewohner des Landkreises Leer gewandt und um Verständnis für die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie geworben. Gleichzeit bat er darum, auch auf liebgewordene Gewohnzeiten in den nächsten Wochen zu verzichten - darunter auch das Laterne-Laufen an Martini.
»Auch Kinder können einen schweren Infektionsverlauf haben. Wir haben einen solchen Fall jetzt hier im Landkreis Leer«, sagte der Kreischef in einer Videobotschaft am Freitagnachmittag. Auch Kinder könnten sich anstecken und auch das Virus übertragen. »Darum bitte ich Sie inständig: Verzichten Sie auf das Laternelaufen«, sagte Groote.
Im Landkreis Leer wurden Freitag 14 neue Fälle verzeichnet (Gesamtzahl: 460), es gibt nun 88 aktuell Erkrankte. Ein neuer Fall wurde auch in Weener registriert (insgesamt nun fünf Aktive). Insgesamt werden zwölf Menschen stationär in Krankenhäusern behandelt. Die Inzidenzzahl lag bei 39,8 am Vormittag.
Laut Groote gibt es eine hohe Fallzahl von Infektionen im Kreis, bei der sich Mitarbeiter bei Frühstücks- oder Mittagspausen in Betrieben angesteckt haben. Der Landkreis Leer appelliert daher an die Unternehmen, über alternative Pausenregelungen nachzudenken, so dass sich in den dafür vorgesehenen Räumen weniger Mitarbeiter treffen als sonst üblich.
Auch in der Corona-Pandemie sollen im Landkreis Leer Krankenbesuche in den Kliniken möglich bleiben, soweit es das Infektionsgeschehen zulässt. Darauf haben sich die Krankenhäuser und das Gesundheitsamt geeinigt. In einer gemeinsamen Presseerklärung teilen das Klinikum Leer mit den angeschlossenen Krankenhäusern Rheiderland und Borkum, das Borromäus Hospital Leer und der Landkreis mit: »Soziale Kontakte zwischen Patienten und ihren Angehörigen sind wichtig und sollten deshalb aufrechterhalten werden, solange es in dieser Pandemie als vertretbar erscheint.« Dennoch appellieren die Kliniken und der Landkreis an alle Bürgerinnen und Bürger, Besuche in den Einrichtungen auf das Notwendige zu beschränken.
Ab dem kommenden Montag, 2. November, gelten in allen Kliniken im Kreisgebiet folgende Regelungen:
Besuche sind täglich zwischen 13 und 19 Uhr möglich.
Patienten dürfen Besuch bekommen – aber es darf immer nur eine Person allein bei dem Patienten sein und für höchstens eine Stunde. Damit soll sichergestellt werden, dass sich maximal ein Besucher je Patient in den Kliniken aufhält.
Steigt der Inzidenzwert auf mehr als 75 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche, soll nur noch eine feste Person zu Besuch kommen dürfen.
Sonderregelungen gelten wie bisher für Patienten, die auf Intensiv-, Palliativ- oder Geriatriestationen liegen sowie für die Kinderstation und die Geburtshilfe.