Plan: Drehbrücke bis 2024
Bund würde Mehrkosten für Teil-Neubau der Friesenbrücke übernehmen
Statt einer Reparatur zeichnet sich ein Teil-Neubau der zerstörten Friesenbrücke in Weener mit einer breiteren Schiffsdurchfahrt ab. »Der Bund wäre bereit, die entstehenden Mehrkosten zu tragen«, sagte Enak Ferlemann (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, heute auf einer Pressekonferenz im Organeum in Weener. Favorisiert werde eine Drehbrücke. Eine Fertigstellung im Jahr 2024 sei »realistisch«.
Notwendig sei noch die Genehmigung des Finanzministeriums und ein politisches Votum, fügte Ferlemann hinzu. Die Abstimmung werde Ende Juni im Haushaltsausschuss des Bundestages erfolgen. Die CDU/CSU-Mehrheitsfraktion stehe dahinter, sagte die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann. Eine Voraussetzung sei außerdem »ein Schulterschluss der Region«, die das »Ausbau-Verlangen« deutlich machen müsse, betonte Connemann.
Die Abgeordnete aus Hesel hatte zu der Pressekonferenz eingeladen, damit der Verkehrsstaatssekretär nach einer mehrfachen Verschiebung der Entscheidung über den aktuellen Zwischenstand der Planungen informiert. Wie berichtet, hatte die Papenburger Meyer Werft den Wunsch geäußert, dass die Friesenbrücke eine breitere Durchfahrt für die Überführung ihrer Kreuzfahrtschiffe und die Anlieferung von Schiffsbauteilen bekommt. Die Kosten für den Teil-Neubau bezifferte Ferlemann auf zirka 49 Millionen Euro, eine Reparatur sollte rund 30 Millionen Euro kosten. Neben einer Summe von etwa vier Millionen Euro von der Versicherung der Reederei, deren Schiff am 3. Dezember 2015 die Friesenbrücke gerammt hatte, will das Land Niedersachsen einen Betrag von fünf Millionen Euro beisteuern. Die restlichen Kosten würde der Bund übernehmen.
Wegen eines notwendigen Planfeststellungsverfahrens wird die Fertigstellung zudem länger dauern. Eine Auftragsvergabe im Jahr 2020 sei »schon ehrgeizig«, sagte Ferlemann. Angestrebt werde eine Fertigstellung im Jahr 2024.