Großzügiges Geschenk erspart die Haft
36-Jähriger bekommt von Unbekanntem 30 Euro für Geldstrafe geschenkt
Dem Mitgefühl eines unbekannten Mannes ist es zu verdanken, dass ein 36-Jähriger am Dienstagnachmittag vor einem Gefängnisaufenthalt bewahrt wurde. Der Mann gab dem 36-Jährigen spontan 30 Euro, sodass er eine fällige Geldstrafe sofort bezahlen konnte.
Der 36-jährige Mann war gegen 14.20 Uhr im Bahnhof Leer von Bundespolizisten kontrolliert worden. Bei der Überprüfung der Personalien des Mannes stellte sich heraus, dass dieser durch die Staatsanwaltschaft Osnabrück gesucht wurde.
Der Mann hatte einen Strafbefehl vom Amtsgericht Papenburg wegen Trunkenheit im Verkehr nicht bezahlt und war auch der Aufforderung zum Strafantritt nicht gefolgt.
Darum hatte der 36-Jährige jetzt noch eine Restersatzfreiheitsstrafe von 14 Tagen zu verbüßen. Nur durch die sofortige Bezahlung der noch offenen Geldstrafe von 260 Euro konnte er die drohende Haft noch abwenden.
Zum Zeitpunkt der Kontrolle hatte der 36-Jährige aber nur 140 Euro an Bargeld dabei. Um dem Mann die Bezahlung der Geldstrafe zu ermöglichen, fuhr die Streife der Bundespolizei kurzerhand mit dem Mann zum Geldautomaten seiner Hausbank in Weener.
Bedauerlicherweise konnte der Mann nur noch 90 Euro von seinem Konto abheben. Somit fehlten zur Abwendung der Haftstrafe immer noch 30 Euro.
Ein Mann am benachbarten Geldautomaten wurde auf die missliche Lage des Mannes aufmerksam. Ohne zu zögern, nahm er 30 Euro aus seiner Brieftasche und übergab den fehlenden Betrag an den 36-Jährigen.
»Hier das fehlende Geld, damit der arme Mann nicht ins Gefängnis muss. Er hat doch wohl offensichtlich schon genug Probleme«, meinte der hilfsbereite Mann nur zu seiner barmherzigen Tat.
Geldgeber und Empfänger kannten sich vorher nicht. Zum Grund seines Handelns erklärte der Fremde nur, dass er früher auch schon mal in einer Situation gewesen sei, in der ihm Freunde und Familie geholfen hätten. Ihm gehe es jetzt gut und die 30 Euro täten ihm nicht weh.
Der sichtlich überraschte 36-Jährige bedankte sich außerordentlich bei dem Mann, der in gerade noch vor einem Gefängnisaufenthalt bewahrt hatte, ehe dieser sich von ihm verabschiedete und verschwand, ohne seinen Namen zu nennen.