Dank an drei Lebensretter

Ohne ihr Eingreifen hätte Hermann Würdemann tot sein können


Ein glückliches Wiedersehen: Hermann Würdemann und seine drei Schutzengel: (von links) Janine Tuin, Sarah Terveen und Peter Brink.  © Foto: Himstedt
Ein glückliches Wiedersehen: Hermann Würdemann und seine drei Schutzengel: (von links) Janine Tuin, Sarah Terveen und Peter Brink. © Foto: Himstedt

Mit Herzproblemen brach der 71-jährige Weeneraner Hermann Würdemann bewusstlos auf der Straße zusammen. Vier Lebensretter taten das Richtige. Nur noch mal eben schnell mit dem Fahrrad zu Combi wollte Hermann Würdemann aus Weener am Abend des 27. April. Der 71-Jährige weiß noch, dass er von seinem Haus am Koppelweg über die Berliner Straße und dem Benningaweg die Straße bei der Oldenburgischen Landesbank überquerte - dann herrscht Dunkelheit!

Sarah Terveen und Peter Brink werden diesen Tag dagegen nicht so schnell vergessen. Denn auf dem Weg zur Fahrschule entdeckten die beiden 17-Jährigen einen leblose Mann, der unter seinem Fahrrad lag. Beide waren mit dieser Situation total überfordert – taten jedoch genau das Richtige: Sie setzten per Handy einen Notruf ab. Durch die erschrockenen Gesichter der Jugendlichen wurde Janine Tuin im Vorbeifahren aufmerksam. »Da stimmt etwas nicht!«, dachte die 38jährige Altenpflegeassistentin, drehte kurzentschlossen ihren Wagen um, sah den bewusstlosen Mann und begann ohne zu zögern bei ihm mit einer Herzdruckmassage. Ein Wohnmobilfahrer kam außerdem zu Hilfe und gemeinsam führten sie Wiederbelebungsmaßnahmen durch, bis die gerufenen Rettungssanitäter übernahmen. Alle vier Ersthelfer handelten instinktiv, ließen sich von den mittlerweile zahlreichen Schaulustigen nicht beirren und retteten Hermann Würdemann so das Leben.

Zwar folgten für den 71-Jährigen ein paar Tage im künstlichen Koma und eine Herzschrittmacher-Operation, aber Hermann Würdemann geht es wieder gut, und Ehefrau Berta ist heil-?froh, ihren Mann noch bei sich zu haben. Was war das auch für ein Schrecken, als damals plötzlich die Polizei vor der Tür stand und die furchtbare Nachricht von seinem Zusammenbruch überbrachte.

Aber Dank des beherzten Handelns von vier Menschen ist wieder Freude bei Würdemanns eingekehrt, und so lud das Ehepaar die Ersthelfer am Dienstagabend zu sich nach Hause ein. Leider war der Name des Wohnmobilisten nicht herauszubekommen, aber die anderen drei kamen gern.

Schließlich verging die letzten Monate kaum ein Tag, an dem sie nicht an das Erlebte dachten. Nun konnten sie sich selbst von dem positiven Ergebnis ihres schnellen Handels überzeugen. Bei Schnittchen und Cola gab es sogar Geschenke - und das nicht nur vom Ehepaar Würdemann, sondern auch von der Stadt Weener. Stadtjugendpflegerin Angelika Janßen-Harms hatte den Würdemanns bei der Kontaktaufnahme mit den Ersthelfern etwas geholfen und ließ es sich nun nicht nehmen, allen dreien ebenfalls für ihre Zivilcourage zu danken. »Das ist nicht selbstverständlich, dazu gehört nicht nur Hilfsbereitschaft, sondern auch viel Mut.« Und diesen Mut werden nach Wunsch aller Beteiligten in Zukunft hoffentlich noch viel mehr finden, damit solche Notfälle öfter so gut ausgehen!