Erst Havarie auf Sandbank - dann Schwelbrand

Feuerwehr heute auf Schiff im Hafen von Norddeich im Einsatz


Die Feuerwehr Norden war bei der Bekämpfung eines Schwelbrandes an Bord der "MS Aegir" im Einsatz. © Feuerwehr
Die Feuerwehr Norden war bei der Bekämpfung eines Schwelbrandes an Bord der "MS Aegir" im Einsatz. © Feuerwehr

Auf einem Schiff für Seebestattungen, das am Tag vorher Anlass für einen Einsatz der Seenotretter war, ist heute Vormittag im Norddeicher Hafen ein Schwelbrand entdeckt worden. 

Ein Matrose war gegen 10 Uhr zu einer routinemäßigen Kontrolle an Bord der “MS Aegir” gegangen und entdeckte dabei eine Rauchentwicklung im Fahrgastraum. Der Mann öffnete zunächst mit Werkzeug den Fußboden und versuchte, den Brand mit einen Eimer Wasser zu löschen. Da die Rauchentwicklung danach wieder zunahm, rief er die Freiwillige Feuerwehr Norden.

 © Feuerwehr
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Die Feuerwehrleute setzten die Arbeiten unter Atemschutz fort. Mit einer Wärmebildkamera konnten sie den Brandherd lokalisieren und den Fußboden sowie die Wandverkleidung weiter öffnen. Hierzu nahmen sie eine Säbelsäge und Brechwerkzeug zur Hilfe. Mit der Säge entfernten sie auch einen massiven Holzbalken, der stark verkohlt war. In dem geöffneten Bereich stießen die Einsatzkräfte unter anderem auf die Abgasleitungen der Hauptmaschine. Hier wird auch die Brandursache vermutet. 

Das Schiff war am Vortag, wie berichtet, auf eine Sandbank vor Juist gelaufen. Bei den Versuchen, wieder freizukommen, wurde der Schiffsantrieb laut des Matrosen sehr stark beansprucht. Hierbei kam es vermutlich im Bereich der Abgasführung zu einem Hitzestau, der später die Holzkonstruktion des Fußbodens in Brand setzte.

Aus den Hohlräumen entfernte die Feuerwehr auch Isoliermaterial. Da bei Schiffen in diesem hohen Alter üblicherweise asbesthaltige Isolierungen verbaut sind, mussten die Atemschutzgeräteträger ihre Schutzkleidung unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen ablegen und verpacken. Eine Fachfirma wird diese in einem speziellen Verfahren reinigen. Die Wasserschutzpolizei nahm den Vorfall auf. Verletzt wurde niemand.